Gold und Silber in St. Gallen
- romisan
- 26. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Am letzten Wochenende der Osterferien lud der JC St. Gallen Gossau zur 34. Ausgabe des traditionellen Gallusturniers ein. An zwei Tagen kämpften etwa 900 Athleten aus sieben Ländern von der U9 bis zu den Veteranen um die begehrten Medaillen. Mit von der Partie waren auch Juna und Lisa Lindau von der Judoschule Roman Baur.
Juna musste sich zunächst mit den ungewohnten Wettkampfregeln in der U9 vertraut machen. Anders als in Deutschland kämpfen die Kleinsten in der Schweiz nicht um den Griff am Judogi. Der Kampf beginnt erst nachdem beide Kontrahenten ihre Griffe frei an Ärmel und Revers des Gegners setzen durften. Viel Zeit zur Eingewöhnung blieb nicht, denn im ersten Kampf griff Elin Faust (Judo-Sport Liestal) sofort mit Fußwurfansätzen an. Juna gelang es den Schwung der Gegnerin zu nutzen und sie mit einem formschönen Hüftwurf glatt auf den Rücken zu werfen. In Kampf zwei traf Juna mit Samara Walker (JJJC Rheintal) auf die zweite Schweizerin. Juna konnte ihre Kontrahentin in einem ausgeglichenen Kampf lange kontrollieren. Leider fiel sie nach einem zu zaghaften eigenen Ansatz auf einen Fußwurf. Die sich daraus ergebende halbe Wertung konnte sie nicht mehr aufholen, obwohl sie in den Schlusssekunden fast noch einen Hüftwurf durchbringen konnte. Im dritten und letzten Kampf konnte Juna Melissa Anamaria Tanasa (TV Kaufbeuren) am Boden von der Bauch- in die Rückenlage drehen und sich mit einem Haltegriff die verdiente Silbermedaille sichern.
Nachdem ihre kleine Schwester mit einem Podiumsplatz vorgelegt hatte, wollte es ihr Lisa in der U15 gleichtun. Mit Joanna Büchel (JC Ruggell) stand ihr im ersten Kampf eine noch unerfahrene Gegnerin gegenüber, die Lisa schnell in die Bodenlage und dort in einen Haltegriff bringen konnte. Im zweiten Duell traf sie auf Margrit Alina Gasperi vom ausrichtenden JC St. Gallen Gossau. Die Lokalmatadorin hatte deutliche Größenvorteile und wusste diese einzusetzen. Lisa konzentrierte sich auf einen sauberen Griffkampf und konnte daraus eine Vor-Zurück-Kombination durchbringen, die ihr eine kleine Wertung einbrachte. Die Malmsheimerin blieb ihrer Linie treu und eine weitere Vor-Zurück-Kombination führte zu einer vollen Wertung. Als nächstes ging es gegen Romina Rauper (JC Ruggell), eine unangenehme Gegnerin, die Lisa bereits aus dem Vorjahr kannte. Die Ostschweizer Meisterin zeichnet sich unter anderem durch gefährliche Konter gegen Hüft- und Schulterwürfe aus. Lisa war also vorgewarnt und machte von der ersten Sekunde an Druck. Es gelang ihr mehrere Ansätze durchzubringen, jedoch konnte Rauper sich immer in die Bauchlage retten. Schließlich erzielte Lisa mit einem Schulterwurf zur Gegenseite eine kleine Wertung, die sie über die Zeit brachte. Im letzten Kampf wartete mit Milla Prichodko (SV Günding) eine sehr starke Gegnerin. Die bayerische Kaderathletin hatte in der Vergangenheit durch Platzierungen bei den süddeutschen Meisterschaften und beim BOT auf sich aufmerksam gemacht. Auch in St. Gallen überzeugte sie durch technisch versiertes Judo mit dem sie alle ihre Kämpfe vorzeitig beenden konnte. So entspann sich ein offener Kampf in dem beide Athletinnen die Offensive suchten. Prichodko ging mit einer halben Wertung in Führung als sie eine Vor-Zurück-Kombination von Lisa übernahm und sie auf die Seite warf. Diese Führung konnte die Bayerin noch durch einen tiefen Schulterwurf ausbauen, für den sie eine kleine Wertung erhielt. Von diesem Rückstand unbeirrt griff Lisa weiter an. Einen Kopfhüftwurf wollte Prichocko kontern doch änderte Lisa die Wurfrichtung wodurch ihre Gegnerin glatt auf dem Rücken landete. Mögliche Diskussionen über die Höhe der Wertung erübrigten sich, weil Lisa im Boden nachsetzte und den Kampf mit einem Haltegriff beendete. Somit stand der Tagessieg und der Gewinn der Goldmedaille fest.
Bericht von Max Lindau

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